Schulsplitter
Wir können die Kinder nach
unserem Sinne nicht formen.
So wie man sie uns gab,
so muss man sie haben und lieben,
sie erziehen aufs Beste
und jegliches gewähren lassen,
denn der eine hat die,
der andere andere Gaben.

Jeder braucht sie und jeder
ist doch nur auf eigene Weise
gut glücklich.

(J.W. von Goethe)




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Natasha Nordstrom:
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Natasha Eichmann:
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Antje
So schön begann das Wochenende: Ich las meinen Kolleginnen "die anderen" vor und wir lachten Tränen.
13.2.2010-20:12
Antje
So schön begann das Wochenende: Ich las meinen Kolleginnen "die anderen" vor und wir lachten Tränen.
13.2.2010-18:08
Antje
So schön begann das Wochenende: Ich las meinen Kolleginnen "die anderen" vor und wir lachten Tränen.
13.2.2010-17:30
Christine
Einfach nur gut - wunderbar diese Realsatiren. Freu mich schon auf mehr...
LG, Christine
22.6.2007-17:03
Cornelia
Prima!
28.1.2007-19:43
Gabriela
Koestlich! Selten solch Erinnerungsgrinsen gehabt :-)
Ich freu mich auf weitere Stossseufzer ;-)
LG Gabriela
27.1.2007-22:15
Hötti
Wunderbar, Susanne! Wie alles von dir... und wie im echten Leben!
LG
Hötti
27.1.2007-14:54
Sabine
Hallo und herzlich willkommen in der Bloggerwelt. Liest sich ja flott hier. Schön, werde wiederkommen !!!
LG Sabine
26.1.2007-14:45
BLW
Viel Spass mit all den neuen Features der aktuellen Version

Die BLW´s
23.1.2007-20:15
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Ausgewählter Beitrag

Das Missverständnis

"Was haben Sie sich dabei gedacht?" fragt mich die aufgebrachte Mutter, die ich nie zuvor gesehen habe und die wutentbrannt in meine Sprechstunde stürmt.


Ich möchte gerade mit einem zaghaften "Ihnen auch einen wunderschönen Guten Morgen!" antworten, als eine Menge loser, eindeutig zerrissener Heftseiten vor mir auf dem Tisch landen.


"Warum zerreißen Sie das Heft meines Sohnes?" werde ich zornglühend gefragt.


"Ich zerreiße grundsätzlich keine Hefte!" wende ich ein und frage nach: "Wer ist denn bitte Ihr Sohn?"


"Jan-Pascal natürlich!" werde ich informiert und ich forsche in meinem Gedächtnis, ehe ich zu dem Schluss komme, noch nie ein Kind diesen Namens unterrichtet zu haben.


"Ich unterrichte Ihren Sohn nicht!" teile ich der nach wie vor wütenden Mutter mit, doch diese weiß es besser und erwidert:


"Sie sind doch die Dicke mit den roten Haaren, Frau Schäfer, oder?" Nun könnte man das sicher charmanter ausdrücken, aber ich kann die beiden Kennzeichen auch nicht unbedingt leugnen.


"Ich bin Frau Schäfer, ja!" bestätige ich zumindest einmal meinen Namen.


"Dann sind Sie doch die Religionslehrerin meines Sohnes. Wieso kennen Sie ihn dann nicht?"


"Nun, das wird daran liegen, dass ich nicht die Religionslehrerin Ihres Sohnes bin, ich erteile schon seit mehreren Jahren keinen Religionsunterricht mehr!"


Die Mutter jedoch ist sich sicher: "Mein Sohn wird doch wissen, wer ihn unterrichtet!"


Ich bemühe mich eine gelassene Freundlichkeit auszustrahlen und weise darauf hin, dass ich durchaus auch sehr genau weiß, wen und was ich unterrichte. Mein Einwurf wird mit Ignoranz gestraft und ich werde noch einmal nachdrücklich auf das zerrissene Heft hingewiesen, dass ich ebenso wie Mutter und Sohn nie zuvor gesehen habe.


"Ich bin mit diesem Vorgehen nicht einverstanden!" wird mir mitgeteilt und ich kann das durchaus nachvollziehen. Allerdings wende ich ein, dass es sinnvoll wäre mit jener Lehrkraft zu sprechen, die den Religionsunterricht erteilt worauf mir empört geantwortet wird:


"Deshalb sitz ich doch bei Ihnen!"


Ich beginne langsam daran zu zweifeln, ob ich nicht vielleicht in einem Paralleluniversum als Relilehrerin in Erscheinung trete, aber dann erscheint mir der Gedanke doch zu absurd und ich versuche das Gespräch freundlich, aber bestimmt zu beenden.


"Ich bin noch lange nicht fertig!" äußert die Mutter. Ich schon, aber es erscheint mir nutzlos, dies an dieser Stelle zu erwähnen.


Also nenne ich die Namen jener Kolleginnen und Kollegen, die bei uns für den Religionsunterricht zuständig sind, aber die Namen prallen bedeutungslos an meinem Gegenüber ab.


"Was ist das hier für ein Verein?" werde ich mehr oder weniger rhetorisch gefragt "Wissen Sie nichtmal was und wen Sie unterrichten?"


Nun, ich hielt mich bislang in der Tat in der Lage, dies zu wissen und zu unterscheiden, aber erste zaghafte Zweifel ziehen in mein Gemüt.


"Ich werde mich auf jeden Fall beim Schulamt über Sie und Ihren Religionsunterricht beschweren!" kündigt die Mutter an, während ich vorschlage, das Gespräch im Rektorat weiterzuführen.


Just in diesem Moment steckt ein mir bis dato unbekannter Junge den Kopf durch die Tür und ruft ungehemmt: "Ach hier bist du Mama! Warum bist du denn hier?"


"Warum wohl?"
fragt die Mutter zurück und deutet vielsagend auf die Fetzen des ehemaligen Heftes.


"Aber das war doch Frau Meier!" erklärt der Junge und ich lehne mich frohgemut zurück, glücklich darüber, das Missverständnis geklärt zu wissen.



"Schäfer, Meier, Müller!" giftet da die Dame vor mir "Nicht mal originelle Namen können Sie sich hier leisten!"


Ich werde in Erwägung ziehen meinen Namen in Schmudanzckig oder ähnlich zu verändern.
Alles eine Kostenfrage.



22.03.2007, 17.17

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Kommentare zu diesem Beitrag

5. von alpha

verrückt!

ich verstehe wohl nie, warum menschen generell alle Schuld woanders suchen ...

vom 20.08.2014, 21.08
4. von Hannah

Ui, ein Déjà-vu...Zu mir kam vor einiger Zeit eine aufgebrachte Mutter, die fest davon überzeugt war, dass ich ihrem Sohn am Vortag verboten habe, sein ungesundes Nutellabrötchen zu essen. Sie hat mir trotz alle Beteuerungen meinerseits einfach nicht glauben wollen, dass ich ihren Sohn noch nie gesehen, geschweige denn bei seinem Frühstück betreut habe ;-)

vom 18.11.2010, 22.50
3. von Karin

Wenn man nicht selbst Lehrer wäre, könnte man es nicht glauben. Vielen Dank für diesen amüsanten Bericht (zumindest für den Leser). Er hat mir den Tag versüßt!

vom 20.10.2010, 22.16
2. von Sabine

Darüber habe ich jetzt sehr gelacht.

vom 13.07.2008, 22.05
1. von Referendarin

Ich freu mich jedes Mal, wenn du hier wieder was Neues geschrieben hast.
Bitte bring doch mal ein Buch mit all den Geschichten aus dem Schulalltag raus.
Vielen Dank für deine lustigen Geschichten - aber so ist er halt wirklich manchmal, der "alltägliche Wahnsinn" in der Schule. ;-)


vom 27.03.2007, 15.24